Mittwoch, 9. Dezember 2020

j

you´re my aching and soothing
you´re my tears and smiles
you´re nightmares and daydreams
you´re my fear and desire

when i lay down and imagine someone to cure me
i always think of you
when i feel lonely and wish for somebody to hold me
i think of you

i´m thinking about my future 
and i know i would bend to share it with you
i´m thinking about my future
and i literally run from spending it with you

i know i did no good to you 
and i know it did no good to me

and even though i´d wish for you to be my man
i know you will never be
because i let you go, i made you go 
and you left 

it´s ok, i´m doing fine
i just sometimes wish for it to be different 

i just sometimes wish you´d be with me

Montag, 9. November 2020

es ist ok

Manchmal kann das Leben schwer sein. 

Wenn man Sorgen und Ängste hat, die Zukunft nur ein ungewisser, rauschender Nebel ist und niemand einem ein Wegweiser sein will, da kann es schwer sein. Wenn die Welt aus mehr Schatten als Licht besteht, kann es schwer sein, sich selbst als Leuchte zu dienen. 
Aber irgendwo wird immer irgendjemand sein, dem es genau so geht. Wir sind nicht allein. 
Auch, wenn sich das in diesen Momenten vielleicht genau danach anfühlt. 

Das Leben kann auch schwer sein, wenn du nicht alleine bist, wenn du Menschen um dich herum hast, die dich lieben und die du liebst, wenn du eigentlich sogar sehr glücklich bist. Wenn du ein zu Hause hast, Essen und Einkommen gesichert sind und geliebt wirst, auch dann kann das Leben schwer sein. Auch dann kann die Zukunft nur ein ungewisser, rauschender Nebel sein. Und auch dann kannst du Angst haben und dich alleine fühlen. Obwohl andere vielleicht sagen, dass du dazu überhaupt keinen Grund hast. 

Und das ist vollkommen ok. 

Irgendwie geht es uns doch gerade allen so oder? 
Jetzt, wo die Corona-Zahlen wieder steigen und jeder für sich selbst damit kämpft, einen guten, ja, wenn nicht sogar objektiv perfekt wirkenden Weg zu finden, auf dem man sich sicher fühlt und den man guten Gewissens gehen kann, in dieser Zeit von social distancing und jeden Tag neuen Rekordzahlen. 
Jetzt, wo die Gesellschaft sich spaltet zwischen Pandemieleugnern und Wissenschaft-Anerkennenden. 
Jetzt, wo "gutes Handeln" so kompliziert ist.
Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Orientalismus, Post-Kolonialismus, Diskriminierungen, Romantisierungen.
Zappelnd zwischen dem Wunsch nach einer endlich gerechten Welt, zwischen dem Drang nach Aufarbeitung und Chancengleichheit und zwischen dem Ideal von kindlich unbeschwertem Leben, ist es schwer, eine Lösung zu finden. Und irgendwie suchen wir doch alle eine Lösung oder? 
Jetzt, wo die Welt brennt, die Lungen unserer Heimat genauso kollabieren wie die der Patienten auf den Intensivstationen -ist das jetzt makaber?-, jetzt ist es so einfach wie auch schwer, die Augen vor allem Leid zu verschließen. 
Jetzt, wo ich mich schon fragen muss, ob es makaber ist, zu sagen, dass die Lungen unseres Planeten quasi nicht mehr arbeiten, wobei das noch nur ein kleiner Aspekt der ganzen Krise ist. 

Das Leben kann gerade ganz schön schwer wirken und es ist ok, das zuzugeben. Und genauso ok ist es, sich schwach zu fühlen, obwohl viele viele Personen noch schlechter dran sind als man selber. 
Denn aus dieser Schwäche, aus dem Annehmen unserer Emotionen können wir die Stärke ziehen, die wir gerade so sehr brauchen. 

Wir müssen stark sein für die Menschen, die wir lieben, für die Menschen, die gerade leiden und alles zu verlieren scheinen, wir müssen stark sein, für die, die schwach sind, als schwach angesehen werden oder gezielt geschwächt werden. Wir müssen stark sein für unser Miteinander. Stark sein für uns. 
Zuhören und reden, helfen und Hilfe zulassen, mitfühlen und Mut zu Gefühlen haben. 

Ich bin mir sicher, dass unser Leben dadurch nicht mehr ganz so schwer wirkt. 

Montag, 26. Oktober 2020

allein sein

allein sein ist eine komische Sache
manchmal ist es das, was ich am meisten brauche, das, was mir hilft und gut tut
und manchmal ist es meine Angst, ist, was ich am meisten fürchte, was am meisten weh tut.

wenn ich alleine bin, dann gibt es Genuss und Regeneration 
ich habe wieder Zeit, mich auf mich selber zu konzentrieren, 
habe Zeit, meinen Kopf zu ordnen, 
Dinge zu tun, die nur ich alleine tun kann
Lesen, Schreiben, Musik hören und fühlen. 
Mir Zeit zu nehmen, auch mal nichts zu tun. 

wenn ich alleine bin, dann gibt es Sehnsucht und Traurigkeit.
Ich sehne mich nach Liebe, Nähe und Zugehörigkeit,
denke an Vergangenes und sehne mich zurück in Zeiten, in denen ich nicht alleine war. 
Sehne mich nach Leichte und Lachen
und genau in diesen Zeiten des alleine-seins denke ich, dass ich das alleine sein brauche. 
Ich brauche es, weil ich mich dann mit den Dingen auseinander setze, die mich stören, 
darüber nachdenke, was mir fehlt
und eventuell am Ende sogar weiß, was ich ändern kann, um mich besser zu fühlen. 

alleine sein ist für mich auch eine große Angst. 
Ich weiß, dass ich nie wirklich alleine bin. 
Ich habe meine Familie, meine Freunde,
Menschen, die mich lieben und die ich liebe. 
Ich habe Dinge, die mich glücklich machen
und ich habe mich selbst. 
Für alles bin ich sehr dankbar. 
Aber dass ich mich trotz dessen manchmal alleine fühle, macht mir Angst davor,
einmal wirklich alleine zu sein. 

allein sein unter vielen kann ein Privileg sein, 
es kann Spaß machen. 
In einer so großen Stadt, unter so vielen Leuten, die weder mich kennen, noch ich sie,
da macht es Spaß einfach durch die Straßen zu laufen, 
mir alle anzugucken und zu überlegen, welche Geschichten all diese Menschen wohl erzählen können.
Aber alleine zu sein unter vielen, kann auch Einsamkeit bedeuten, 
wenn man alle sieht und sich so außenstehend fühlt, 
sich fühlt, als hätte man zu nichts eine Verbindung, als wäre man gelöst von allem, 
dann kann das Angst machen und Leere schaffen.

alleine sein ist eine komische Sache.

Dienstag, 29. September 2020

wenn es herbst wird

bald schon werden die Bäume keine Blätter mehr tragen
und wie die Blumen
wird auch unsere Liebe verblühen
und wie die Wiesen die Sonne fragen
werde auch ich dich fragen, wo deine Wärme bleibt

du bist so starr und kalt geworden
du bist so weit weg
wie ein winterlich blauer Himmel
du bist Sehnsucht und Furcht
schon im Sommer,
wenn alles noch warm ist,
wenn die Sonne noch scheint,
denke ich an dich wie an eine böse Vorahnung
wie der Sommer an den Winter

und es wird Winter
und die Sonne ist weit
das grün wird zu braun
und wir sind allein

aber der Sommer war warm
er war schön 
du warst schön 
hast mich verzaubert
du warst warm 
im Wasser
im Licht

Montag, 14. September 2020

komm mit

was fällt dir schwer? was fällt dir leicht?
worauf bist du stolz? was willst du ändern?
was macht dich glücklich? was macht dich traurig?
wann fühlst du dich gut? wann schlecht?
fühlst du dich gut?
was macht dir Angst? wann fühlst du dich sicher?
magst du dich?
wann magst du dich? wann magst du dich nicht?
veränderst du dich?
für wen veränderst du dich?
bist du lieber allein oder in Gesellschaft?
bevorzugst du Stille oder Tumult?

stellst du dir diese Fragen?
und findest du Antworten?

so viel passiert gerade, und trotzdem habe ich das Gefühl, dass mein Leben gerade stagniert
irgendwo liegen geblieben ist
Pause macht
irgendwo am Straßenrand

lass uns verreisen.

es ist Sommer.
welches Jahr ist egal, Alter zählt nicht.
es gibt auch sonst nichts das uns stoppen könnte, nichts, das uns straucheln oder zögern lässt.
wir sind zu zweit.
es ist nachts, es ist frisch.
gerade die Temperatur, die nicht warm ist, aber auch nicht kalt.
die Temperatur bei der es einem leicht fröstelt
in kurzen Hosen und Top.
die Temperatur, bei der man den letzten Tag noch auf der Haut spüren kann und die Hitze von morgen schon atmet.
wir sind barfuß. unter uns wärmt der Beton unsere Füße noch nach und über uns erstreckt sich die Schwärze der Nacht bis ins Unendliche.
bis zu den Sternen.
es riecht nach feuchter Luft, nach kaltem Zigarettenrauch und warmer, nachglühender Haut.
neben uns knackt der Motor des Autos, wir hören das Rauschen vereinzelter Autos auf der Autobahn.
unsere Gesichter werden erleuchtet von der Reklame der Tankstelle.
es ist Sommer und wir sind auf dem Weg nach Osten.
wir wissen nicht wohin, haben keinen Plan
aber wir sind glücklich
ich fühle mich sicher, fühle mich geborgen.
meine Haut kribbelt wenn ich daran denke was kommt
kommen könnte
ich fühle mich so frei und gut, dass ich lachen muss
ich strecke meine Arme aus, umarme die Nacht und grinse dich an
du lachst
über mich, über den Moment
du lachst, weil auch du glücklich bist.

und wir reisen

neben uns fliegen die Lichter der Autobahn
Schilder, Laternen, Scheinwerfer und Rücklichter
und ich denke zurück

meine Zukunftssymphonie damals:
die Musik von Aufregung, Begeisterung, Unwissen und Tatendrang
mein Wunsch danach, eine Person zu werden, die ich selber gemalt habe
gemalt mit einem Stift aus Wünschen und Hoffen, Angst und Misstrauen
gemalt zu einer Person von Mut, Liebe, Zuneigung und Stärke
mit Lachen, Schöngeist und Weisheit

Ich bin diese Person geworden. 
Ich vertraue. Ich lebe den Moment,
ohne Angst vor dem Ende.

das war meine größte Angst. 
nicht der Tod als das Ende, sondern der Verlust. 
Angst davor, die Personen, die mir ganz besonders am Herzen liegen, zu verlieren. 
und wegen dieser Angst bin ich selber gegangen
bevor andere gehen konnten. 
nicht bei allen, aber bei so vielen, dass es mich schmerzte.
und die Personen, die von mir gingen, konnte ich nicht gehen lassen. 

ich war verunsichert. 
andere hätten mich vielleicht als selbstbewusste, eigenständige Frau beschrieben, 
doch hinter dieser Fassade sehnte ich mich nur nach Armen, die mich halten und Stand geben. 
stehen konnte ich alleine, nur die Angst, fallen gelassen zu werden, ließ mich straucheln. 
ein kleiner Krieg in meinem Kopf. 
dieser Gegensatz von dem Wunsch nach sich-fallen-lassen, eigenständig sein und Bindungsängsten.

heute habe ich das abgelegt. 

genauso wie auch meinen Drang nach Kontrolle 
genauso wie die Angst vor Kontrollverlust. 


ich spüre wieder den Wind in meinen Haaren, auf meinen Wangen, 
höre das Radio, verloren zwischen Rauschen und Singen. 
rieche diesen paradox ungesund-frischen Geruch der Autobahn
und ich lächle
weil ich zufrieden bin 
mit mir und mit mir in der Welt. 
zufrieden und ausgeruht
in mir ruhend. 

meine Reise. 

14.09.2020


dieses Lächeln

verschmitzt und heimlich

wie etwas Verbotenes,

das man anderen und sich selbst nicht eingestehen will


diese Angst

vor dem, was kommt oder nicht kommt

kribbelnd, fast wie Vorfreude

nur mit ein bisschen Angst,

davor, es nicht gut genug zu machen


diese Aufregung

vor der Lust, vor der Angst

vor der Person, die da kommt

die Aufregung auf die Zukunft.

auf das Ungewisse. 


das erste Bild, das erste Wort

der erste Witz, das erste Lachen

das erste nicht-mögen

das erste Träumen

das erste Miteinander


die Aufregung vor dem ersten Augenblick.

Montag, 6. April 2020

AM:PM

über mir ziehen wolken 
und sterne 
neben mir ziehen häuser und leute

wir sind zusammen und auseinander gegangen
die nacht gehörte uns 

wenn flaschen rollen
höchste töne lachen 
und gläser brechen

wir kannten uns nicht
wir küssten uns 

ich fragte dich 
du sagtest nichts
du verwirbelst mich 

ich fall für dich 
ich bin shock verliebt

du ziehst mich mit dir 
du küsst mich 
du flüsterst 

es ist irgendwas zwischen :AM und :PM 
zeit ist eine illusion 

zwischen schall und rauch 
zwischen da und raus 
wundern wir uns 

in unserem zeitkonzept
in unserem kleinen momentuniversum 
was ist :AM, was ist :PM?

du drehst 
ich nehme 
wir sind 

die Sonne blendet 
sie verzaubert

wir sind wieder da 
und wir sind wieder nur du und ich 
nur 1 und 1 

wir gehen 

es ist jetzt und ich vermisse dich 
es ist Tag und ich sehne mich 
nach Schall und Rauch

Sonntag, 15. März 2020

leises Experiment

stille. 
es ist still. bis auf das Summen der Laptop-Lüftung, das Klacken der Tastatur und meinen Atem höre ich nichts. 
nicht einmal meine Familie weiter unten im Haus. 
kein Auto auf der Straße, kein Flugzeug in der Luft. 
oder doch- 
-
, ja, da war gerade ein Flugzeug. 
leises, senores Brummen drang gerade ganz kurz durch die geschlossenen Fenster meines Zimmers.
jetzt ist es wieder still.
keine Musik, keine Fliege, kein Knacken des Bodens
kein einziges Geräusch bis auf das Tippen, das Summen und Atmen.
-- 
so still ist es.
stille, die ich lange nicht mehr so gehört habe 

auch in meinem Kopf ist es ganz still gerade. 
ganz leise
ruhig
langsam und bedächtig kreiseln sich meine Gedanken nur um die Stille
-
es ist so still, ich denke ja auch nur an die Stille.
alle lauten Gedanken, die mich dieses Geräusch von nichts so oft gar nicht erst wahrnehmen lassen,
jetzt gerade sind sie verstummt.

stumm. 
was ein Wort. 
ein Wort oder ein Laut? ein Geräusch? 
-
stummmmmm
-
selbst das Wort stumm endet stumm 
stimmlos. 

om
der Stille-Laut
tief und vibrierend
beruhigend und stillend

wenn du om und stumm langziehst, irgendwie kommt da etwas ziemlich ähnliches bei raus

das stumme nach dem om 
--
Stille.
immer noch. 

wie selten es ist, dass man Stille so still und stumm wahrnimmt. 
wie überwältigend und einnehmend. 
wie stark der Kontrast zum Alltag

wie laut es sonst ist. 

ganz langsam vergeht die Zeit wenn es still ist. 
wenn du kein Geräusch hörst, nichts machst, nur lauschst. 
der Stille zu hörst,
dann gibt es auch nichts, woran du die Zeit messen könntest. 
deine Zeit löst sich auf.

ihr habt die Uhren, wir haben die Zeit
ah, jetzt ist die Stille in meinem Kopf vorbei, die Gedanken kommen zurück. 
wahnsinn, was man alles wahrnimmt, wenn die Zeit-Zeit mal wegfällt. 

die Zeit. 
Zeitkonzepte. 
denkst du, wir leben alle anders schnell ?
ich denke schon. 
einige leben schneller, andere langsamer.
für die eine Sache braucht einer mehr, ein anderer weniger Zeit. 
Wahrnehmungen, Tätigkeiten...
alles in verschiedenen Auffassungen von Zeit. 
--
miss diese Zeiträume, 
die Zeit-Zeit
oder nimm wahr was passiert, 
die Zeit

zeit. 
komisches Wort
so abgehakt, 
so begrenzt. 

was wäre, wenn unser Wort für Zeit das Wort stumm wäre
was hast du in deiner Stumm gemacht? 
--
würden wir anders leben? 
unsere Zeit anders leben? 
ausgeruhter? langgezogener? 

wahrscheinlich nicht. 
aber vielleicht. 

ich wünsch mir mehr stumme Stumm.